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Wurfvorrichtung Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wurfvorrichtung,
bei der der Wurfkörper lose in einem Wurfkorbe liegt, der mit Hilfe federnder Mittel,
die als in sich geschlossene Gummistrangringe ausgebildet sind, in der Ruhestellung
in einem ihn umschließenden. Spannrahmen schwebt. Dadurch, daß die federnden Mittel
entgegen der Wurfrichtung gespannt und darauf plötzlich entspannt werden, schnellt
der Wurfkorb über die Ausgangsstellung hinaus zurück und schleudert damit den lose
in ihm liegenden Wurfkörper in die durch die Einstellung der Wurfvorrichtung bedingte
Richtung. Die federnden Mittel werden hierbei vorteilhaft in großer Anzahl parallel
zueinander geschaltet, so daß sich die praktisch nicht zu vermeidenden Spannungsunterschiede
zwischen den einzelnen Strängen ausgleichen und Wurfrichtung und -weite nicht beeinflussen.
Bei einer derartigen Anordnung wird außerdem auch der ähnlich wirkende Einfluß des
gelegentlichen Reißens eines federnden Stranges auf ein Mindestmaß herabgesetzt.
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Um die. Rückschnellkraft des federnden Mittels in möglichst großem
Ausmaß für die Beschleunigung des eigentlichen Wurfkörpers nutzbar zu machen, ist
das Gewicht des Wurfkorbes so gering wie möglich zu halten. Es kommt hinzu, daß
die auf den Wurfkorb wirkenden Beanspruchungen verhältnismäßig groß sind und daß
weiter seine einwandfreie Arbeitsweise für den Betrieb der ganzen Vorrichtung von
entscheidender Bedeutung ist. Aus diesen Gründen kommt praktisch nur in Betracht,
die einzelnen Teile des Wurfkorbes fest miteinander zu verbinden, ohne die Möglichkeit
eines gelegentlichen Auswechselns oder Lösens einzelner Teile vorzusehen.
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Bei -den bekannten Vorrichtungen dieser Art haben sich als federnde
Mittel besonders Gummistränge bewährt, die als in sich geschlossene Ringe ausgebildet
sind. Die federnde Verbindung des Wurfkorbes mit dem Spannrahmen geschah bisher
derart, daß die beiden Stränge des Gummiringes über einen Holm des Wurfkorbes gelegt
wurden und daß die zwei sich am Ende bildenden Schlaufen des Ringes über einen parallel
zu dem ersten liegenden Holm des Spannrahmens geschoben wurden.. Der Holm des Spannrahmens
war. zu diesem Zwecke lösbar eingerichtet, was, da der Spannrahmen während des Schießens
fest stehenbleibt, keinerlei Nachteile im Gefolge hat. Dadurch, daß man die federnden
Mittel als in sich geschlossene Ringe ausbildete, vermied man zwar, den Nachteil,
an sie besondere Vorrichtungen befestigen zu müssen, mit deren Hilfe sie einerseits
an den Wurfkorb, andererseits an den Spannrahmen angeschlossen werden konnten. Bei
einer derartigen Anordnung kreuzten sich jedoch die beiden Stränge der Gummischnur
zwischen den beiden Holmen, so daß sie sich während
des Spannens
und besonders beim Abschuß aneinander rieben- und zu- starkem Verschleiß neigten.
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Weitere Stellen,- -an denen die Gumriie |
schnüre häufig rissen, waren diejenig |
Teile, die auf den Holmen des Wurfkor-e's |
und des Spannrahmens auflagen. Der Grund |
hierfür bestand darin, daß die Schnüre auf den Holmen bei den bekannten Vorrichtungen
unmittelbar auflagen, wodurch infolge der Dehnung der Schnüre und der Bewegung des
Wurfkorbes während des Spannens und des Abschusses ,eine starke, Verschleiß bedingende
Bewegung zwischen den sich berührenden Teilen entstand.
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Um die geschilderten Nachteile zu beseitigen, wird gemäß der vorliegenden
Erfindung der Spannrahmen aus zwei etwa gleich großen und fest, aber lösbar miteinander
verbundenen Rahmen hergestellt, die senkrecht zur Schußrichtung und in parallelen
Ebenen liegen. Die Befestigung des Wurfkorbes. in diesem Spannrahmen erfolgt dann
derart, daß die beiden Stränge des Gummiringes in bekannter Weise über den Holm
des Wurfkorbes gelegt werden und daß nun die eine Schlaufe des Ringes über den oberen
Holm und die andere Schlaufe über den unteren Holm des Spannrahmens geschoben werden.
Die Holme der beiden senkrecht zur Wurfrichtung und in zueinander parallelen Ebenen
liegenden Spannrahmen sind wiederum lösbar eingerichtet;-so daß die einzelnen Gummiringe
leicht aufgeschoben und schadhafte ausgewechselt werden können. Auf diese Weise
kreuzen sich nicht mehr die- Gummistränge zwischen den beiden Holmen, so daß die
gegenseitige Zerstörung der sich überschneidenden Stränge vermieden ist.
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In gleichem Sinne werden erfindungsgemäß die Stellen der Holme, an
denen die Schlaufen der Gummiringe aufliegen, mit drehbaren Buchsen versehen, wodurch
die beim Spannen und beim Abschleudern entstehenden, Verschleiß bedingenden Relativbewegengen
zwischen Gummiring und Aufliegestelle am Holm vermindert werden. Vorteilhaft werden
diese Buchsen zwecks Gewichtsverminderung an den Wurfkorbholmen aus Leichtmetall
gemacht, während die Buchsen an den Holmen der Spannrahmen aus Holz oder einem anderen
Stoff hergestellt werden können, der wenig Wartung und Schmierung beansprucht.
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Die vorliegende Erfindung stellt eine weitgehende Verbesserung der
bekannten Vorrichtungen dieser Art dar, so daß sie wesentlich besser als bisher
für die verschiedensten Verwendungszwecke geeignet sind. Infolge ihrer großen Treffsicherheit
und ihres geringen Gewichtes eignen sich diese Wurfvorrichtungen vor allem als leichte
Spezialwaffe für die Infanterie zum Bekämpfen einzelner feindlicher Stützpunkte
und als Ar-
#rillerieschießlehrvorrichtung. |
:'Als besonders vorteilhaft erweist sich die |
,einfache Bedienungsweise, da die Wurfweite |
'üur durch Verändern der Spannung, also |
durch Verändern des Federweges, erzielt wird, der Wurfwinkel also nicht verändert
zu werden braucht.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Hierin
stellt dar: Abb. i eine Ansicht der Wurfvorrichtung von der Seite gesehen, Abb.
2 .eine Ansicht' der Spannrahmen und des Wurfkorbes in Wurfrichtung gesehen, Abb.3
einen Schnitt durch den Spannrahmen und den Wurfkorb nach Linie III-111 der Abb.
2.
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In den Abbildungen ist mit i das Gestell der Wurfvorrichtung bezeichnet,
mit dem die vier parallel zur Wurfrichtung stehenden< Ständer 2 fest verbunden
sind. Auf den Ständern 2 sind mit Hilfe der Muttern 3 die Befestigungsköpfe q. fest
verschraubt, in denen die Holme 5 des einen Spannrahmens und die Holme 6 des anderen
Spannrahmens fest, aber lösbar mit Hilfe der Schrauben 7 und 8 gelagert sind. Die
einzelnen Teile des Wurfkorbes 9 sind fest und nicht lösbar, z. B. durch Schweißen
oder durch Gießen miteinander verbunden. Nur der Bolzen i o des Wurfkorbes 9 wird
_zweckmäßigerweise aus einem anderen, besonders widerstandsfähigen Stoff von hoher
Zug- und Dehnungsfestigkeit hergestellt. Er wird mit dem unteren Ende des Wurfkorbes
9 auf irgendeine bekannte Art fest verbunden. Der Wurfkorb 9 wird mit Hilfe der
Gummischnüre i i, die als in sich geschlossene Ringe ausgebildet sind, an den Holmen
5 und 6 der in zueinander parallelen Ebenen liegenden Spannrahmen aufgehängt. Die
beiden Stränge je eines Gummiringes werden zu diesem Zweck über die Holme 12 des
Wurfkorbes 9 gelegt; die eine Schlaufe des Ringes wird dann über den parallel zu
dem ersten liegenden Holm 5 und die andere Schlaufe des Ringes über den Holm 6 geschoben.
Für die Aufhängung des Wurfkorbes 9 in den beiden Spannrahmen ist eine möglichst
große Anzahl von Gummiringen vorgesehen, um die praktisch nicht zu vermeidenden-
Unterschiede in den Spannungen der einzelnen Ringe gegeneinander auszugleichen und
den Einfuß des gelegentlichen Reißens eines Ringes herabzumindern. Auf den Holmen
5 und 6 sind drehbare Buchsen 13 und i.¢ befestigt, auf denen die Schlaufen der
Gummiringe aufliegen. Ebenso befinden sich auf den Holmen 12 des Wurfkorbes 9 drehbare
Buchsen 15, die von den
beiden Strängen des Gummiringes umfaßt
werden. Die Buchsen 15 werden zweckmäßigerweise zur Verminderung des Gewichtes aus
Leichtmetall oder einem ähnlichen Stoff gemacht.
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Der Rahmen, der aus den Holmen 6 gebildet wird, ist vorteilhaft etwas
größer auszuführen als der aus den Holmen 5 gebildete Rahmen, um ein gegenseitiges
Reiben der einzelnen Gummistränge völlig auszuschließen.
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Um den Bolzen io des Wurfkorbes 9 greift das hakenförmig ausgebildete
Ende eines Hebels 16, an den ein Seil 17 angreift, das mit einem Handhebel 18 und
einer Rückschlaghemmvorrichtung i9 auf eine Trommel 2o aufgewickelt werden kann.
In dem gewählten Ausführungsbeispiel erstreckt sich der lange Arm des Hebels 16
nach oben und gleitet dort längs einer Schiene 21, die zur Aufnahme eines Anschlages
22 eingerichtet ist.
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Die Wurfvorrichtung ist in gespanntem Zustand gezeichnet und arbeitet
auf folgende Weise Im Ruhezustand hängt der Wurfkorb 9 mit dem in ihm liegenden
(nicht bezeichneten) Wurfkörper in der Mitte der beiden Spannrahmen, die aus den
Holmen 5 und 6 gebildet werden. Um die Vorrichtung zu spannen, wird das Seil 17
mit Hilfe des hakenförmig gebogenen Endes des Hebels j 6 an den Bolzen io des Wurfkorbes
9 angehängt. Durch Drehen der Trommel 20 mit Hilfe des Handhebels 18 wird das Seil
17 auf die Tromme12o aufgewickelt und der Wurfkorb senkrecht zur Ebene- der Spannrahmen
nach hinten gezogen, so daß die Gummiringe i i in Spannung versetzt werden. Von
dem Augenblick an, wo sich der lange Arm des Hebels 16 gegen den auf der Schiene
21 gestöpselten Anschlag 22 legt, dreht sich der Hebel 16 beim weiteren Aufwickeln
des Seiles 17 derart herum, daß er schließlich den Bolzen i o und damit den Wurfkorb
9 freigibt. Dadurch wird der Wurfkorb 9 mit dem in ihm liegenden Wurfkörper durch
die in Spannung versetzten Gummiringe über seine Ausgangsstellung hinausgeschnellt
und der Wurfkörper weggeschleudert.
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Durch die Erfindung ist die gegenseitige Reibung der zwischen den
Holmen des Spannrahmens und des Wurfkorbes befindlichen Stränge des Gummiringes
vollständig vermieden. Außerdem haben die auf den Holmen 5, 6 und 12 angebrachten
Drehbuchsen zur Folge, daß die Relativbewegungen zwischen den Holmen und den auf-
ihnen aufliegenden Teilen des Gummirines wesentlich herabgesetzt werden. Durch beide
Maßnahmen wird eine bedeutend längere Lebensdauer der Gummiringe und eine bessere
Arbeitsweise der ganzen Vorrichtung erreicht.
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Die Spann- nebst der Auslösevorrichturig ist nur als Ausführungsbeispiel
beschrieben und gehört nicht zum Gegenstand der Erfindung. Die Abbildung zeigt außerdem
eine viereckige Ausbildung der Spannrahmen und der Holme des Wurfkorbes. Auch diese
Form ist nur als Beispiel gewählt. Spannrahmen und Wurfkorb können gemäß der Erfindung
auch in der Form eines Vielecks mit :einer beliebigen Anzahl von Ecken oder auch
.eines Kreises ausgeführt werden.